Zu Beginn des August setzt sich der diesjährige Bilderbuch-Sommer fort. con=libri befindet sich derweil im Ferienmodus.
Deshalb gibt es heute nicht den gewohnten ausführlichen Beitrag über Bücher und Literatur, sondern – fotografiert und ausgewählt von Bernd Michael Köhler – ein Sommerbild und die trefflichen Verse des Joachim Ringelnatz.
Sommerfrische
Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser.
Weil’s wohltut, weil’s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und laß deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiß dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen, als ein Grashüpferhupf.
(Joachim Ringelnatz, 103 Gedichte, Berlin: Ernst Rowohlt 1933, S. 42)
Wirklich – treffliche ringelnatzige Verse. War gerade dabei, aus Pflicht in einem schwierigen Buch zu lesen.
Vergiß dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen, als ein Grashüpferhupf.
Nun gehe ich hinaus, kaufe mir ein Eis, setze mich ins Gras am See und beobachte Schiffe und Wellen.
Schöne Sommergrüβe!
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